Wieder einmal wird ein Grazer Traditionsunternehmen (seit 1872!) verkauft. Humanic bzw. die Mutter-Gesellschaft Leder und Schuh wird nach Slowenien verkauft. Es soll angeblich wieder expandiert werden. Mich, als Kunde, wunderte ohnehin, dass es Humanic überhaupt noch gab. Eine Erklärung.
Ich versuche möglichst viel vor Ort zu kaufen und handhabe das auch bei Schuhen so. Erst vor kurzem war ich auf der Post und eine junge Frau gab dort die Retouren ihres Schuheinkaufs zurück. Sie brauchte einen Helfer, um all die Pakete befördert zu bekommen. Genau so möchte ich das nicht.
Aber dann gibt es auch noch mein Microblog zum Thema Männerschuhe im Handel. Beim damaligen Versuch, an neue Schuhe zu kommen, war ich unter anderem auch bei Humanic.
Zu Gast bei Humanic
Bei Humanic gibt man sich Mühe, hochwertig zu wirken und hat daher auch nur die teuren Marken im Sortiment. Gleichzeitig aber wirkt das Geschäft, sogar schon für mich, sehr altfadrisch.
Ich schlenderte durchs Geschäft in den Mini-Männerschuh-Bereich. Ein aufgetakelter Mitarbeiter richtete sämtliche Schuhe penibel an einer imaginären Fluchtlinie aus. Ich würde schon finden, was ich suche. Prioritäten, so wichtig.
Nun, im Grunde überflog ich nur die Schachteln nach geeigneten Schuhgrößen. Da war ich in wenigen Minuten durch, so viele Männerschuhe hatten sie ja gar nicht. Meine Schuhgröße war nicht annähernd dabei. Zugegeben, mit 46 oder 47 (je nach Schnitt) bin ich am oberen Ende des Spektrums. Wenn dieses aber schon bei 43/44 (bei Männerschuhen!) endet, na dann weiß ich auch nicht.
Da ich aber direkt zuvor bei Shoe4You war, fiel mir der Preis ziemlich negativ auf. Dasselbe Paar kostete bei Shoe4You 69 Euro, bei Humanic 99 Euro. Einmal wurde ich zwei Meter hinter dem Eingang bereits freundlich angesprochen und bei Humanic als ich Anstalten machte, das Geschäft zu verlassen. Nämlich mit der dämlichen Frage, ob ich denn nicht gefunden habe, was ich suchte … I did not, Captain Obvious.
Vor vielen Jahren verließ ich das Geschäft schon mit demselben negativen Gefühl und bin auch dieses Mal aus reinem Frust hinein.
Der neue Besitzer kann nun gerne expandieren, aber so wird das nichts. Nur schön sein alleine, reicht nicht.
Das Sortiment
Ein allgemeines Problem ist das Sortiment. Lagerkosten usw. alles klar. Aber es gibt ja eigentlich kaum Auswahl. Wenn ich mir die Männerschuhe so ansehe, dann gibt es Adidas, Puma, Nike, New Balance, Ons. Grob zusammengefasst: Alles Sportschuhe und sie nehmen ca. 80% des Sortiments für Männer ein.
Die restlichen 20% sind irgendwelche altfadrischen Schlapfen und dann ein paar schönere Schuhe.
Wenn bei vier, fünf Paaren nichts dabei ist, bist du fertig mit Shopping.
Und genau so ist es in jedem einzelnen Schuhgeschäft.
Keine Lust?
Bei manchen Unternehmen bekommt man wirklich das Gefühl, sie wollen den lokalen Store überhaupt nicht. Wird man zusätzlich höchst unwillig als Kunde wahrgenommen, dann stellt man sich schon die Frage, warum man dieses Geschäft dann überhaupt noch mit seinem Einkauf unterstützen sollte.
Unabhängig dessen bleibt mir aufgrund der fehlenden lokalen Verfügbarkeit bald keine andere Möglichkeit mehr übrig, als im Internet zu bestellen. Zehn paar Schuhe, nur damit vielleicht eines auch passt …


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