Ihr kennt das vielleicht: Der Winter ist vorbei, es wird wärmer, es ist länger hell und die Projekte im Freien wollen umgesetzt werden. Dies führt zu einem häufigeren Besuch des lokalen Baumarktes. Und dort hab ich das hirnrissigste System von Selbstbedienungskassen gesehen, das es gibt.
Wie funktioniert so eine Selbstbedienungskasse?
Es werden Kassenterminals mit kleinen Ablagen, einem Scanner und einer Bezahlmöglichkeit aufgebaut. Fixe Kassierer*innen gibt es nicht. Kein Mitarbeiter, sondern Kunden scannen die Ware ein und bezahlen im Anschluss per Karte. Im Normalfall befindet sich in der Nähe Personal, das bei Problemen hilft.
Was bringt das dem Einzelhandel?
Na vorrangig geht es natürlich darum, Personalkosten zu reduzieren. Es gibt mehrere Terminals, d.h. mehrere Kund*innen können gleichzeitig scannen und bezahlen, aber es bedarf nur einer Person, die das überwacht. Drei Mitarbeiter*innen eingespart.
Zudem kann man darüber den Platzbedarf reduzieren. Für eine konventionelle Kasse können zwei dieser Terminals aufgestellt werden. Mehr Kassen führen zudem zu kürzeren Warteschlangen. Es bleibt also mehr Platz, um Produkte zu platzieren.
Für mich als kaufende Person klingt das ja erstmal auch nach einer geringeren Wartezeit.
Und wie kann man das jetzt verkacken?
Nein, ich weiß schon. Du denkst jetzt an schwer auffindbare Baumarkt-Mitarbeiter*innen bei Problemen.
Leider falsch. Es geht noch viel besser.
In besagtem Baumarkt, muss ein Mitarbeiter den Kauf freigeben. Erst dann kann der Bezahlprozess gestartet werden. Dazu muss eine Mitarbeiter-Nummer, sowie ein PIN-Code eingegeben werden.
Bei jedem Terminal für jeden Kauf.
Natürlich haben aber manche Menschen Probleme, weil z.B. die EAN-Codes nicht scanbar sind und brauchen Unterstützung. Das führt zu langen Warteschlangen, frustrierten Menschen, ganz großes Kino.
Ja, aber das hat sicher einen Grund!!!
Vermutlich. Es wird wohl einige Male vorgekommen sein, dass jemand, á la „Ich hab nur gschaut“ aus dem Film Muttertag, etwas entwendet hat.
Aber wenn man sich schon entschließt, jeden Kauf extra freischalten zu lassen, dann macht das doch bitte mit einer vernünftigen Lösung. Drückts den Mitarbeiter*innen eine RFID-Karte in die Hand und mit einem Pieps ist das erledigt. Aber wenn die Person zwei Minuten braucht um Personalnummer und PIN einzutippen und das jedes Mal, kann man sich eh ausrechnen, warum dann sowohl die SB-Kasse als auch die konventionelle Kasse komplett verstopft sind – und die Mitarbeiter*innen angfressen.
Kein Wunder, wenn die Leut dann lieber online bestellen …
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