Von WordPress zu HTMLy

Screenshot der Seite fotokerle.at, die von WordPress auf HTMLy umgestellt wurde.

Im Zuge eines Providerwechsels, hatte ich noch eine verbleibende Domain zu übersiedeln. Nun ist mir in der letzten Zeit immer wieder HTMLy untergekommen – ein leichtgewichtiges CMS mit hoher Performance und Markdown als Basis. Warum also nicht ausprobieren.

Ausgangssituation

Eine Domain mit einem auf WordPress basierendem Blog war zu siedeln. Die Seite fotokerle.at hat bisher nur drei Artikel, Kommentare sind überhaupt nicht notwendig und insgesamt soll diese Webpräsenz wenig Mist machen. Ein Artikel pro Jahr, vielleicht zwei sind geplant. Mehr kommt hier nicht zusammen.

Denkbar einfach hinsichtlich Migration.

Import

HTMLy bietet einen RSS Import an. Da aktuell nur drei Artikel bestehen und im RSS-Feed bis zu zehn Artikel geliefert werden, also kein großes Drama.

Sollten viele Artikel existieren, dann kann hier der RSS-Feed umkonfiguriert werden, oder man importiert die Beiträge auf eine andere Art und Weise.

Problematisch ist der Import bei Fotos. Diese werden nicht heruntergeladen und entsprechend referenziert. Der RSS-Import funktioniert also nur für Beiträge ohne Fotos. Einen entsprechenden Bug-Report habe ich eingemeldet. Mal sehen, was passiert.

Zudem ist zu bedenken, dass nur das HTML importiert wird, d.h. es erfolgt keine Umwandlung nach Markdown. Das ist insofern relevant, als dass dabei gerade bei einem Import von WordPress einiges an Style-Overhead mitkommen kann.

Davon abgesehen hat der Import ganz gut funktioniert – aber wie gesagt, es handelte sich um drei Artikel, nicht 500.

Bei vielen Artikeln muss man das Max-Request-Limit des Webservers stark nach oben korrigieren. Also lieber lokal machen und das Result dann später auf einen Hosting-Space kopieren.

Vorteile

Grundsätzlich sind ja Static File Generatoren sehr beliebt, haben aber den Nachteil, dass man mal nicht eben von unterwegs und dem Smartphone etwas einstellen kann. In der Regel werden Dokumente lokal erfasst, generiert und dann über SFTP oder Ähnliches auf den Server kopiert.

HTMLy kombiniert die statische Welt mit einer dynamischen Admin-Oberfläche. Damit hat man beide Welten und kann auch von unterwegs sehr einfach Beiträge verfassen oder Aktualisierungen vornehmen.

Zudem sind die Anforderungen sehr reduziert. HTMLy arbeitet nur mit Dateien, es wird also keine Datenbank im Hintergrund benötigt.

Geschrieben wird in Markdown. Das ist eine sehr einfache deklarative Sprache, die mit jedem beliebigen Editor geschrieben werden kann.

Durch die Reduktion auf das Wesentliche ist der Ressourcenverbrauch sehr gering und entsprechend die Performance sehr hoch.

Es gibt aber noch viele weitere Features:

  • Multisite
  • Table of Contents
  • MFA
  • reCaptcha
  • Caching
  • Multilanguage
  • RSS Feed
  • Themes
  • usw.

Nachteile

Wo Licht, da auch Schatten.

HTMLy kann von Haus aus nicht mit Kommentaren umgehen. Möchte man welche haben, muss man auf Alternativen zurückgreifen. Angeboten wird Disqus und Facebook Comments – beides möchte man in der Regel nicht, wenn man nur halbwegs die Daten seiner Besucher*innen schützen möchte.

Es gibt aber eine Unterstützung von Commentics, wenn man das möchte. Das kostet nicht viel und läuft lokal.

Plugins, wie man sie von WordPress kennt, gibt es nicht. Aber das hält auch das gesamte System sehr schlank.

Fazit

Das Ergebnis kann man sich unter fotokerle.at ansehen. Das sieht fein aus und fühlt sich sehr gut an.

Wenn ich nun eine einfache Möglichkeit hätte, von WordPress zu migrieren, könnte ich mir das für die eine oder andere Website durchaus auch vorstellen – allerdings mit Commentics-Integration.

Für neue Seiten kann ich mir die Verwendung von HTMLy sehr gut vorstellen.

Kommentare

8 Antworten zu „Von WordPress zu HTMLy“

  1. Avatar von Lorenzo

    Interessant! 👍

    Aber Providerwechsel?

    1. Avatar von Norbert

      Richtigerweise: Hoster

      1. Avatar von Lorenzo

        Ja, zu welchem Hoster denn?

  2. Avatar von Christiane

    Ich find sowas immer interessant – vor allem aus den Hintergrund, dass mir WordPress eigentlich mittlerweile „zu groß“ geworden ist.

    Ich habe aber meistens meine Probleme mit den Dokus der CMS und aufgrund mangelnder Bekanntheit derer, kann man dann auch nicht googeln und hoffen, dass jemand sich mal das gleiche sich fragte. Die Communities der kleineren CMS sind dann meisten Könner und erklären es für Versteher – was ich halt nicht bin und deswegen ist das dann meistens nichts für mich.

    Aber tatsächlich ist die fehlende Kommentarfunktion oftmals dann der ausschlaggebende Punkt erstmal bei WordPress zu bleiben.

    Mit Spam-Kommentaren habe ich bisher nicht viel am Hut – ich klopf auf Holz!

    1. Avatar von Norbert

      HTMLy ist sehr einfach, aber für eine Migration solltest du das System bei dir lokal laufen haben. Dazu ist PHP zu installieren und ein Webserver einzurichten. Das könnte dann eventuell ein Thema werden.

      In Summe ist HTMLy wesentlich leichtgewichtiger. D.h. läuft es einmal, ist es flott, neue Beiträge gehen ruckizucki, alles fein.

      Eine Kommentarfunktion kann man nachrüsten, daran wird es nicht scheitern.

      1. Avatar von Christiand

        Aber wie du schon geschrieben hattest, bedarf es eines weiteren Anbieters. Ich hätte das gerne alles in einem – bin ja auch kein großer Plugin-Fan oder Pagebuilder-Fan bei WordPress. Aber ich glaube es würde schon bei der Installation scheitern xD
        Aber es ist nicht schlimm. Aktuell läuft alles, es ist nicht akut, von daher, weiter gucken 🙂

  3. Avatar von Herr Tommi

    In den letzten Wochen lese ich immer mehr Beiträge, in denen ordentlich gegen WordPress gebasht wird. Plugin Monster Datenbank-Chaos zu zeitaufwendig zu pflegeintensiv instabil Wenn ich das lese, denke ich immer, nutzen diese Menschen ein anderes WordPress? Einiges hat man doch selbst in der Hand (Plugins), anderes kann ich einfach nicht nachvollziehen. Ich nutze WP schon ewig, auf vielen eigenen Seiten und auch beim Arbeitgeber. Das Letzte, was mir dazu in den Kopf schießen würde, wären „zeitaufwendig“ oder „pflegeintensiv“. Ich hatte auf den von mir betreuten Seiten auch noch nie Probleme mit der Datenbank oder mit irgendwelchen Updates. Es geht ja nicht darum, mal was Neues auszuprobieren – das finde ich interessant. Es gibt bestimmt tolle Alternativen, gerade für kleine private Blogs.Ich probiere auch gerne mal neue Systeme aus, lande aber am Ende immer wieder bei WP. Dieses Dauerbashing verstehe ich nicht. Ja, WordPress ist mächtig, ja es nutzt eine Menge JS und andere Dinge, es benötigt eine Datenbank. Ja, es ist inzwischen weit mehr als ein einfaches System für Blogger. Aber das ist es seit vielen Jahren schon und es kommt jetzt nicht aus heiterem Himmel. Egal, ich bleibe bei WP, ich bin damit zufrieden und komme wunderbar mit dem System klar. Übrigens ganz ohne Blockeditor. Mit dem werde ich auch nicht richtig warm.

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