Warum bloggen wir eigentlich immer noch?

Ein modernes Bild mit dem Titel "BlogWochen 2025" und den Themen Bloggen, Community und WIssen mit entsprechender Illustration dazu.

Kurze Antwort: Aus Spaß. Aber das ist nicht die ganze Geschichte, da gibt es noch viel mehr zu erzählen. Ich blogge seit 1999. Eine lange Zeit, die sich nicht ausschließlich mit Spaß erklären lässt. Aber alles der Reihe nach.

Die frühen Jahre

1999. Echt schon lange her. Damals war ich noch mitten im Studium (nicht IT), arbeitete schon einige Jahre nebenher und programmierte schon ein paar Jahre. Internet gab es auf der Uni oder per Modem. Langsam kamen Telekabel und DSL auf. Es gab ein paar Projekte, die mich umtrieben. Darunter ein Messenger als sichere Alternative zum damals bekannten ICQ.

Es musste etwas her, um Neuigkeiten einfacher zu verteilen. So wählte ich eine Domain und scriptete ein kleines „Tagebuch“-System. Das half mir, News zu verfassen und darzustellen. Das Chatsystem wuchs an. 20, 30, 50 Leute und mehr. Bald kannte ich viele überhaupt gar nicht mehr und meine Newsseite gewann an Wichtigkeit. Tagebuch traf es auch ganz gut, schließlich gab es täglich Updates und entsprechende Beiträge über den Fortschritt, die Technik dahinter, aber ich hatte auch Fragen.

Da es zu mehr Projekten kam musste eine Übersicht her. Das führte 2001 zum Kauf von norberteder.com. Auch dort setzte ich mein „Diary“ ein und erweiterte es ständig, anfangs nur mit News zu meinen Projekten. Aber immer öfter schrieb ich auch über meine Erfahrungen und Probleme bei der Softwareentwicklung.

Ich war sehr interessiert an neuen Möglichkeiten und Funktionen. Ich betrachtete neue Features von Programmiersprachen frühzeitig, sah mir Alpha- und Beta-Versionen an, probierte, schrieb Prototypen und berichtete darüber auf meiner Webseite. Aus dem Tagebuch wurde ein echtes Blog, zumal sich der Begriff auch langsam durchsetzte.

Teil einer Community werden

So ging es viele Jahre hindurch weiter. Ich bloggte sehr intensiv und wurde Teil der deutschsprachigen .NET-Community, mit vielen Teilnahmen an Community-Treffen, Messen und Microsoft-Verantstaltungen. Auch organisierte ich ein Vortragstreffen in Graz, später startete ich auch die Usergroup grazJS. Von Microsoft bekam ich mehrmals den MVP-Award verliehen, als Auszeichnung für meine Community-Arbeit.

Ca. 2007 programmierte ich einen RSS-Fetcher und brachte mit WPF Blogger eine Website an den Start (gibt es heute nicht mehr), die als Feed-Aggregator für Blogs fungierte,. Hauptthema war die Windows Presentation Foundation von Microsoft. Es war eine zentrale Anlaufstelle für alle, die damit programmierten.

Eine weitere Community kommt hinzu

2025 hab ich dann mit norberteder.photography gestartet. Wieder nicht als statische Website, sondern als Blog aufgebaut. Um auch hier meine Erkenntnisse, Wissen, Ideen und dergleichen anderen Menschen zugänglich zu machen, aber natürlich auch um Fotos zu zeigen.

Auch das hat, gepaart mit dem einen oder anderen Kommunikationsmittel wieder ähnlich funktioniert und den Zugang zu einer Community geöffnet.

Warum also blogge ich noch immer?

Wie du sehen kannst, blogge ich schon sehr lange. Es kommt vor, dass sich die Themen ändern oder erweitern. Ich für meinen Teil habe nun sogar noch dieses Blog hier aktiviert, um Dinge, die auf meinen Themenblogs keinen Platz finden, hier loswerden zu können.

Wie ich das Bloggen nutze, hat sich über die Zeit hinweg verändert. Wenn ich in ein Thema einsteige, schreibe ich gerne darüber. Das hilft mir persönlich, Informationen zu verarbeiten, die wichtigen Teilaspekte herauszuarbeiten, und zu strukturieren. Durch die eigene Aufbereitung festige ich das Wissen, es entstehen neue Verbindungen und tun sich aber auch weitere Fragen auf, die beantwortet werden wollen. Ich lerne damit nachhaltig.

Im Laufe des Lebens vergisst man Dinge aber auch wieder und so ist es sehr angenehm, danach suchen zu können. In vielen Fällen gibt es eine passende Antwort, mit Beispiel und Erklärung. Es ist also mein Langzeitspeicher.

Wie ich eingangs erzählte, experimentiere ich auch gerne und viel. Ich nutze meine Blogs dazu, neue Dinge auszuprobieren. So habe ich die ersten unterliegenden Systeme selbst programmiert, habe mich mit SEO beschäftigt, Themes gebaut und viel über CSS gelernt. Hier kann ich meinen Spieltrieb ausleben.

Zusätzlich ist mir die Wissensvermittlung ein Anliegen. Ich mag es, Informationen aufzubereiten und in kleinen Happen weiter zu geben.

Last but not least, verbinden Blogs. Es entstehen kleinere oder größere Communities, man unterhält sich, diskutiert, löst gemeinsam Probleme oder trifft sich. Das ist sehr wertvoll und hilft allen Beteiligten bei der eigenen Entwicklung. Bloggen verbindet Menschen.

So lange mir die Themen nicht ausgehen, werde ich weiterhin bloggen – und momentan werden es eher mehr.

Kommentare

7 Antworten zu „Warum bloggen wir eigentlich immer noch?“

  1. @hello Du sprichst viele Punkte an, die ich nur unterschreiben kann.
    "Bloggen verbindet Menschen" ist dabei das schönste Argument 🙂

    #BlogWochen2025

    1. Danke.
      Ja, das war mir sehr wichtig zu betonen – weil es so ist und die Wichtigkeit nicht zu unterschätzen ist.

    1. Vielen lieben Dank!

  2. Das sind alles sehr gute Gründe mit dem Bloggen weiterzumachen oder sogar, um damit anzufangen.

  3. […] zur Frage, was mich persönlich zum Bloggen antreibt. Teils habe ich das ja bereits im Beitrag Warum bloggen wir eigentlich immer noch angeteasert, möchte meine Motivation aber nun etwas ausführlicher […]

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